Rund 250 Beschäftigte haben am 15. Mai vor dem Niedersächsischen Landtag für eine verbesserte Finanzierung der Erwachsenenbildung demonstriert.
Unter diesem Motto „Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“ hatte die öffentlich geförderte Erwachsenenbildung zur Demonstration am 15. Mai, 12:30 vor dem Niedersächsischen Landtag aufgerufen.
Aus ganz Niedersachsen sind die Erwachsenenbilder*innen der Volkshochschulen, Heimvolkshochschulen und Landeseinrichtungen angereist.
Aus dem Ammerland und Göttingen, Vechta, Cloppenburg, Gifhorn und Peine wurden Busse gechartert und Fahrgemeinschaften gebildet, um für eine auskömmliche Finanzierung der Erwachsenenbildung zu kämpfen.
Viele Schilder mit den Forderungen der Erwachsenenbildung der über 200 Teilnehmenden gaben ein buntes Bild bei windigem Sommerwetter.
Zahlreiche Abgeordnete sind der Einladung des nbeb gefolgt, die auf einer Wurstpappe mit dem Stempel „Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“ zu einer Bratwurst einlud. Sie haben die Mittags-pause des Plenums genutzt, um mit „ihren“ Einrichtungen zu sprechen und ein gemeinsames Foto vor dem Landtag zu machen.
In ihrer Rede wies Berbel Unruh, Vorsitzende des nbeb und Direktorin des Landesverbandes der Volkshochschulen, darauf hin, „wenn wir in Zukunft in einer demokratischen Welt leben wollen, müs-sen wir alle etwas dafür tun. Denn ein Demokratieverständnis wird uns nicht einfach in die Wiege ge-legt. Demokratie will gelernt sein! Das heißt aber auch: Demokratie gibt es im mehrfachen Sinne nicht zum Nulltarif!“
Sie forderte die Landesregierung auf, nun Taten sprechen zu lassen und wie im Koalitionsvertrag ver-sprochen, die längst überfällige Erhöhung der Finanzhilfe zu verstetigen.
Dr. Jörg Matzen, Vorsitzender des Heimvolkshochschulverbandes wird in seinem Beitrag anschlie-ßend noch deutlicher: Bereits jetzt müssen Heimvolkshochschulen schließen, weil es für sie keine wirtschaftliche Perspektive gibt.
Der Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, dankte der Erwachsenenbildung für Ihr Enga-gement und versprach, sich in seinem Haus für das Anliegen der Erwachsenenbildung einzusetzen, wenngleich er einschränken musste, dass die Durchsetzung dieser Forderungen innerhalb der Lan-desregierung nicht einfach sein wird.
Eva Viehoff, erwachsenenbildungspolitische Sprecherin der Grünen und Jan Henner Putzier, erwach-senenbildungspolitischer Sprecher der SPD, betonten beide in Ihren Beiträgen, wie wichtig die Arbeit der Erwachsenenbildung in den Bereichen Integration, Grundbildung, zweiter Bildungsweg und der politischer Bildung ist. Sie unterstrichen die gute Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und sagten ihre volle Unterstützung zu.