Nachruf auf

Heino Kebschull
* 25. Mai 1930 in Klein Nossin im Kreis Stolp
† 19. Mai 2024 in Wennigsen am Deister

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Heino Kebschull, der am 19. Mai 2024 im Alter von 93 Jahren verstorben ist. Heino Kebschull, langjähriger Direktor des Landesverbandes der Volkshochschulen in Niedersachsen, prägte über Jahrzehnte die Erwachsenenbildung in unserem Bundesland.

Heino Kebschull widmete sein Berufsleben der Erwachsenenbildung. Nach ersten Tätigkeiten als Dozent an der Heimvolkshochschule Aurich übernahm er ab 1962 die Leitung der Volkshochschule Leer, bevor er ab 1970 die Position des Direktors des Landesverbandes der Volkshochschulen Niedersachsens einnahm. In dieser Rolle setzte er sich bis zu seiner Pensionierung 1993 unermüdlich für die Professionalisierung und den Ausbau der Volkshochschularbeit ein.

Heino Kebschulls Ziel war es, Bildung für alle zugänglich zu machen. Dabei legte er besonderen Wert auf die Förderung sozial benachteiligter Gruppen und die Schaffung von Bildungsangeboten, die auf die Bedürfnisse der Gesellschaft abgestimmt waren. Besonders am Herzen lag ihm dabei die berufliche Weiterbildung, für die er sich frühzeitig deutlich positionierte und die er durch zahlreiche Initiativen vorantrieb. Durch seine innovative und zukunftsorientierte Arbeit gelang es ihm, die Volkshochschulen zu einem unverzichtbaren Bestandteil des niedersächsischen Bildungssystems zu machen. Sein Engagement trug maßgeblich zur flächendeckenden Verbreitung von Volkshochschulen in Niedersachsen, vor allem auch in den ländlichen Räumen, bei. Auch sein Beitrag zur Förderung deutsch-deutscher Bildungskooperationen ab 1990, nach dem Fall der Mauer, gehört zu seinem bedeutenden Vermächtnis.

Heino Kebschulls Arbeit war geprägt von einem tiefen Verständnis für die Belange der Erwachsenenbildung und einer bemerkenswerten Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zu motivieren. Kollegen und Mitarbeitende schätzten seine Offenheit, seine Integrität und seine unermüdliche Einsatzbereitschaft. Heino Kebschull war nicht nur ein herausragender Verbandsdirektor über zwei Jahrzehnte hinweg, sondern auch ein Mentor und Freund für viele.

Auch in seinem Ruhestand blieb er der Bildung und den Volkshochschulen eng verbunden. Sein Erbe lebt in den zahlreichen Publikationen und Initiativen weiter, die er ins Leben gerufen hat. Die Volkshochschulen Niedersachsens verdanken ihm viel und werden sein Andenken stets in Ehren halten.

Wir sprechen seiner Familie und seinen Angehörigen unser tief empfundenes Beileid aus. Heino Kebschull wird uns als eine herausragende Persönlichkeit, ein Vorbild und ein unermüdlicher Streiter für die Erwachsenenbildung in Erinnerung bleiben.

Möge er in Frieden ruhen.

Rund 250 Beschäftigte haben am 15. Mai vor dem Niedersächsischen Landtag für eine verbesserte Finanzierung der Erwachsenenbildung demonstriert.

Unter diesem Motto „Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“ hatte die öffentlich geförderte Erwachsenenbildung zur Demonstration am 15. Mai, 12:30 vor dem Niedersächsischen Landtag aufgerufen.

Aus ganz Niedersachsen sind die Erwachsenenbilder*innen der Volkshochschulen, Heimvolkshochschulen und Landeseinrichtungen angereist.
Aus dem Ammerland und Göttingen, Vechta, Cloppenburg, Gifhorn und Peine wurden Busse gechartert und Fahrgemeinschaften gebildet, um für eine auskömmliche Finanzierung der Erwachsenenbildung zu kämpfen.

Viele Schilder mit den Forderungen der Erwachsenenbildung der über 200 Teilnehmenden gaben ein buntes Bild bei windigem Sommerwetter.
Zahlreiche Abgeordnete sind der Einladung des nbeb gefolgt, die auf einer Wurstpappe mit dem Stempel „Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“ zu einer Bratwurst einlud. Sie haben die Mittags-pause des Plenums genutzt, um mit „ihren“ Einrichtungen zu sprechen und ein gemeinsames Foto vor dem Landtag zu machen.
In ihrer Rede wies Berbel Unruh, Vorsitzende des nbeb und Direktorin des Landesverbandes der Volkshochschulen, darauf hin, „wenn wir in Zukunft in einer demokratischen Welt leben wollen, müs-sen wir alle etwas dafür tun. Denn ein Demokratieverständnis wird uns nicht einfach in die Wiege ge-legt. Demokratie will gelernt sein! Das heißt aber auch: Demokratie gibt es im mehrfachen Sinne nicht zum Nulltarif!“

Sie forderte die Landesregierung auf, nun Taten sprechen zu lassen und wie im Koalitionsvertrag ver-sprochen, die längst überfällige Erhöhung der Finanzhilfe zu verstetigen.
Dr. Jörg Matzen, Vorsitzender des Heimvolkshochschulverbandes wird in seinem Beitrag anschlie-ßend noch deutlicher: Bereits jetzt müssen Heimvolkshochschulen schließen, weil es für sie keine wirtschaftliche Perspektive gibt.
Der Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, dankte der Erwachsenenbildung für Ihr Enga-gement und versprach, sich in seinem Haus für das Anliegen der Erwachsenenbildung einzusetzen, wenngleich er einschränken musste, dass die Durchsetzung dieser Forderungen innerhalb der Lan-desregierung nicht einfach sein wird.
Eva Viehoff, erwachsenenbildungspolitische Sprecherin der Grünen und Jan Henner Putzier, erwach-senenbildungspolitischer Sprecher der SPD, betonten beide in Ihren Beiträgen, wie wichtig die Arbeit der Erwachsenenbildung in den Bereichen Integration, Grundbildung, zweiter Bildungsweg und der politischer Bildung ist. Sie unterstrichen die gute Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und sagten ihre volle Unterstützung zu.

Das vhsFORUM geht in die dritte Runde: Unter dem Motto „Das Markenkleid der vhs“ wird am 24.08.2023 in der vhs Delmenhorst ab 10:00 Uhr die Marke der Volkshochschulen, deren Innen- und Außenwahrnehmung sowie deren Öffentlichkeitsarbeit diskutiert. Für den „Blick von außen“ sorgen Studierende der Leuphana Universität Lüneburg, die sich im Wintersemester 2022/2023 in zwei Lehrforschungsprojekten mit der Thematik auseinandersetzen. Unter der Kernfrage, welche Mittel für eine zukunftsgerichtete vhs eine Rolle spielen könnten, ist der Fokus dabei auf unterschiedliche Marketingstrategien und neue (digitale) Bildungsformate gerichtet.

Das vhsFORUM wird moderiert und begleitet von Steffi Rohling, die freiberuflich im Bereich Coaching, Supervision und Organisationsberatung tätig ist.

Weitere Informationen zur Reihe vhsFORUM „Die Fußstapfen einer Organisation“

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